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Vor- und Nachteile von Server-Hosting und deren unterschiedliche Formen

geschrieben von Benjamin Jung am 04.02.2020 18:47:35

Wenn Sie die Realisierung einer größeren Website oder Online-Plattform planen, dann liegt die Überlegung nahe, ob sich die Investition in einen Server-Hosting-Tarif lohnt. Hier wollen wir die unterschiedlichen Typen von Server-Hosting und deren Vor- und Nachteile im Vergleich zum klassischen Web-Hosting aufführen.


Klassisches Web-Hosting

Das „klassische“ Web-Hosting ist die meist verbreitete Variante von Hosting und kennt vermutlich jeder, der sich bereits mit dem Thema Website auseinandergesetzt hat. Diese Art des Hostings eignet sich im Prinzip nur für den Betrieb von Websites. Die gebotenen Leistungen unterscheiden sich dabei je nach Provider und dessen Tarife.

Vereinfacht gesagt bekommen Sie beim Web-Hosting einen Speicherplatz und einen oder mehrere Domain-Namen bereitgestellt. Mittels FTP, dies ist ein Protokoll für den Dateitransfer, können Sie dann die Dateien Ihrer Website (HTML-Dateien, Stylesheets, Bilder etc.) auf den zur Verfügung gestellten Speicher hochladen. Anschließend können Sie und auch andere Personen, die den Domain-Namen kennen, mittels eines Webbrowsers auf die Website zugreifen.

Um dynamische Websites realisieren zu können, sind in den Tarifen im Regelfall Interpreter zur serverseitigen Programmierung enthalten. Der geläufigste Interpreter hierbei ist der für die Programmiersprache PHP, welcher in den meisten Tarifen enthalten ist. Weitere oftmals enthaltene Leistungen sind Datenbanken und SSL-Zertifikate, aber auch E-Mail-Adressen und E-Mail-Postfächer gehören in der Zwischenzeit bei den meisten Providern zum Standard.

Beim Web-Hosting setzen die Provider im Regelfall auf das Betriebssystem Linux. Tarife mit Windows-Betriebssystem, die dann z. B. auch ASP.NET einschränkungslos ermöglichen, sind zwar bei ein paar Providern auch verfügbar, aber auf Grund von Lizenzkosten dann oft deutlich teurer.

Um die Einrichtung des Betriebssystems oder dessen Komponenten müssen Sie sich beim klassischen Web-Hosting nicht kümmern. Zugleich haben Sie aber auch nicht die Möglichkeit, spezielle Einstellungen vorzunehmen.

Die Leistung bei Web-Hosting-Tarifen ist oft nicht besonders hoch und schwankt teilweise stark. Der Grund hierfür ist, dass auf den Servern der Provider mehrere Websites gleichzeitig betrieben werden. Dies kann dazu führen, dass die Leistung tagsüber deutlich sinkt, da viele Personen auf Ihre Website, aber auch auf die Websites von anderen Kunden des Providers, die auf dem gleichen Server laufen, zugreifen.

Im Vergleich zum Server-Hosting sind Web-Hosting-Tarife bei vielen unterschiedlichen Anbietern verfügbar, aber auch günstiger.


Server-Hosting

Das Server-Hosting richtet sich zunächst mal eher an fortgeschrittene Benutzer und Anwendungen. Die Entscheidung zu einem Server-Hosting kann in mehreren Situationen sinnvoll sein. Dazu gehören unter anderem folgende:

  • Betrieb von mehreren oder komplexen Websites (z. B. Foren oder Shops)
  • Nutzung des Servers für weitere Dienste (z. B. Dateiserver)
  • Erfordernis von höherer Leistung
  • Möglichkeit für spezielle Konfigurationen

Beim Hosting von Servern unterscheidet man zunächst mal zwischen virtualisierten Servern (kurz vServer) und dedizierten Servern (manchmal auch als Hardware-Server bezeichnet). Des Weiteren gibt es noch sogenannte Managed Server. Diese Art von Servern sind im Regelfall auch dedizierte Server. Es gibt aber auch Anbieter, die virtualisierte Managed Server anbieten. Auf die unterschiedlichen Varianten gehen wir nun in den nächsten Abschnitten noch genauer ein.

Übrigens: Oftmals finden Sie in Bezug auf Server-Hosting den Begriff Root-Server. Dabei handelt es sich aber nicht um eine weitere Variante des Server-Hostings. Der Begriff bedeutet vielmehr nur, dass Sie auf dem Server Root-Zugriff, also den höchsten administrativen Zugang, haben. Dies ist aber beim Server-Hosting im Regelfall Standard.


Virtualisierte Server

Bei einem virtualisierten Server handelt es sich um einen Server, dessen Betriebssystem in einer sogenannten virtuellen Maschine installiert ist. Dieses sogenannte Gast-Betriebssystem hat also keinen direkten Zugriff auf die Hardware des Servers, sondern nimmt einen „Umweg“ über spezielle Treiber und die verwendete Virtualisierungsumgebung. Zwar hat das Serversystem eine feste Zuordnung an Ressourcen wie Prozessorkerne, Arbeitsspeicher und Speicherplatz, jedoch kommt es durch die Virtualisierung zu leichten Verzögerungen, was die Leistung ein wenig beeinflusst.


Dedizierte Server

Im Vergleich zu einem virtualisierten Server steht Ihnen bei einem dedizierten Server der „komplette“ Server mit all seinen Ressourcen zur Verfügung. Auch hier bieten die Provider meist unterschiedliche Tarife an, die sich u. a. in Parametern wie Anzahl der Prozessorkerne sowie Größe des Arbeitsspeichers und der Festplatten unterscheidet. Dedizierte Server sind somit im Allgemeinen leistungsfähiger als virtualisierte Server, da direkt auf die Hardware zugegriffen werden kann, jedoch auch um einiges teurer.


Managed Server

Bisher haben wir uns mit virtualisierten und dedizierten Servern beschäftigt. Bei beiden Varianten haben Sie die volle Konfigurationsmöglichkeit, müssen sich aber auch komplett um die Einrichtung des Betriebssystems und der Server-Komponenten sowie um die Wartung des Servers, also z. B. um die Installation von Updates, kümmern.

Je nach eigenem Kenntnisstand oder dem Tätigkeitsbereich Ihres Unternehmens, haben Sie oder Ihre Kollegen aber u. U. nicht die Möglichkeit, sich selber um die Konfiguration und Instandhaltung des Servers zu kümmern. An dieser Stelle kommen Managed Server ins Spiel: Bei einem Managed Server kann es sich entweder um einen virtualisierten oder dedizierten Server handeln. Die grundlegende Einrichtung erfolgt oftmals über eine Oberfläche des Providers. Somit müssen Sie sich nicht mit komplexen Konfigurationsdateien oder Ähnlichem auseinandersetzen, sondern können die wichtigsten Einstellungen mit wenigen Mausklicks erledigen. Bei weiterführenden Konfigurationen können Sie sich bei Bedarf an den technischen Support des Providers wenden oder diese aber auch selbst durchführen. Des Weiteren müssen Sie sich auch nicht um die Installation von Updates auf dem Server kümmern. Diese Dienstleistungen lassen sich die Provider aber natürlich auch zahlen, weshalb ein Managed Server die teuerste Variante des Server-Hostings ist.


Direkter Vergleich

Die folgende Tabelle stellt die einzelnen Hosting-Varianten nochmals in einem direkten Vergleich gegenüber und zeigt somit nochmals die Vor- und Nachteile auf:

Web-Hosting Virtualisierte Server Dedizierte Server Managed Server
Leistung gering mittel hoch mittel/hoch *
Konfigurationsmöglichkeiten gering hoch hoch hoch
Wartungsaufwand gering hoch hoch gering
Preis gering mittel hoch (sehr) hoch *

* Ist davon abhängig, ob es sich um einen virtualisierten oder dedizierten Managed Server handelt.


Fazit

Kommen wir nun zurück auf die Ausgangsfrage dieses Blogbeitrags: Was sind die Vor- und Nachteile von Server-Hosting und was ist das Richtige für Ihr Projekt? Diese Frage lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten und hängt von ein paar Faktoren ab. Hier nochmals einen kurzen Überblick:

  • Falls die Leistung nicht besonders hoch sein muss und keine erweiterten Einstellungen notwendig sind, ist ein Web-Hosting-Tarif normalerweise ausreichend.
  • Benötigen Sie höhere Leistung oder die Möglichkeit zum Setzen von erweiterten Einstellungen, so sollten Sie sich für ein Server-Hosting entscheiden.
  • Haben Sie sich für das Server-Hosting entschieden, können sich aber nicht selbst um die Konfiguration und Wartung kümmern, so sollten Sie zu einem Managed Server greifen.
  • Wenn Sie sich für das Server-Hosting entschieden haben und die Konfiguration und Wartung selber durchführen können oder möchten, so haben Sie die Wahl zwischen einem virtualisierten und dedizierten Server. Virtualisierte Server sind im Allgemeinen etwas leistungsärmer als dedizierte Server, dafür aber auch günstiger.

Nicht zuletzt sollten Sie natürlich auch den Preis in Ihre Entscheidung mit einfließen lassen. Hier ist es insbesondere wichtig, dass Sie unterschiedliche Tarife von mehreren Providern vergleichen. Erstellen Sie sich hierzu einfach eine Liste mit allen Tarifen, die für Sie in Frage kommen, und entscheiden Sie dann zum Schluss, welcher Tarif auf Grund seiner Leistung und des Preises am Besten zu Ihnen passt.

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